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Cosplay Basics – Worbla – Grundlagen, Verarbeitung, Gestaltung und Tipps

In diesem Blogbeitrag geht es dieses Mal um
eines meiner liebsten Cosplay-Materialien:
Worbla! Was sind die Grundlagen, wie ist die Verarbeitung und Gestaltung?

1. Was ist Worbla eigentlich?

Worbla ist ein – besonders bei Cosplayern  – beliebter Werkstoff, der sich bei Erwärmung verformen lässt und sobald er erkaltet wieder hart und fest wird.

Bei Worbla selbst handelt es sich eigentlich um einen Markennamen, welcher das Produkt selbst so stark geprägt hat und fast schon Platzhirsch auf dem Markt bei der Art von Material ist. Ähnlich vergleichbar mit dem klassischen Styropor: jeder kennt es unter diesem Namen, dabei ist das auch eine Marke und kein Material.

Andere Hersteller sind zum Beispiel Cosplayflex oder Wonderflex.

2. Die Verwendung von Worbla

Üblicherweise wird Worbla mit einer Heißluftpistole* erhitzt um es formbar zu machen. Das passiert bei ungefähr 90°.

Logischerweise solltet ihr das heiße Worbla am besten auf einer hitzebeständigen Unterlage erwärmen. Dafür eigenen sich zum Beispiel alte und ausgediente Schneidematten, ein altes Stück Holz (bitte nur unbehandelt, da eine Lackierung ungesunde Dämpfe ausstoßen kann) oder gar eine Silikonmatte*.

Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand:

  • Es ist ein recht leichtes Material
  • man kann Verschnitt und überschüssig Weggeschnittenes noch weiter verwenden (siehe Blogbeitrag „Reste nach Cosplayarbeiten“)
  • die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt
  • Man muss nicht zwangsweise einen zusätzlichen Klebstoff verwenden, da durch die glänzende Klebstoffschicht auf dem Worbla das Material selbst sowieso schon sehr gut an jeglicher Art von Kunststoff hält
  • verleiht Stabilität

Aber Worbla hat leider auch Nachteile:

  • Sobald es einmal bemalt wurde, ist eine thermische Verformung nicht mehr ohne Weiteres möglich
  • der doch recht hohe Preis

3. Die verschiedenen Arten von Worbla

Es gibt allerdings nicht nur eine Art von Worbla – so zum Beispiel transparentes oder gar schwarzes Worbla. Im folgenden zeige ich euch die Unterschiede auf, sodass ihr das für euch passende Worbla findet.

3.1 Finest Art

Hierbei handelt es sich um das aller erste und wohl beliebteste Worbla-Produkt.

Wie alle Worbla-Arten kann man Finest Art in verschiedenen Größen kaufen. Die eine Seite ist – wie oben schon erklärt – glänzend und mit einem Klebstoff überzogen, der sich beim Erhitzen auch aktivieren lässt.

Die andere Seite ist dafür deutlich rauer und vergleichbar mit der Oberfläche von rauem Leder. Für eine glatte und glänzende Oberfläche benötigt man dann mehrere Schichten Primer. Die günstige Variante wäre Holzleim – wir haben uns dafür sogar einen Kanister* geholt. Ihr könnt aber auch Gesso*, Plasti Dip* oder XTC-3D* verwenden.

Raue Seite
Klebeseite

3.2 Black Art

Grundlegend hat Black Art fast identische Eigenschaften als das Finest Art.

Allerdings ist die raue Oberseite deutlich feiner und braucht weniger Grundierung für eine glatte Oberfläche als das Finest Art.

Auch der Kleber verhält sich anders: dieser ist deutlich schwächer und so lassen sich bestimmte Teile voneinander ganz einfach wieder lösen, ohne die Oberflächen groß zu zerstören.

Ein großer Vorteil ist außerdem die Elastizität – es lässt sich deutlich weiter dehnen als es mit Finest Art möglich gewesen wäre.  Zudem ist es super einfach damit eine dunkle Rüstung herzu stellen, da ihr nicht mehr so viel Farbe verwenden müsst.

Raue Seite
Klebeseite

3.3 Pearly Art

Das ist bisher mein liebstes Worbla. Es vereint die Vorteile von Black Art (Flexibilität und die glatteste Oberfläche) mit den Vorteilen des Finest Art (sehr stabil und sehr starker Klebstoff).

Außerdem empfinde ich die weiße Farbe als deutlich praktischer, um Rüstungen zu colorieren. Warum?

Weil man keine weiße Grundschicht an Farbe auftragen muss um ein richtig knalliges Ergebnis zu bekommen.

Raue Seite
Klebeseite

3.4 Transparent Art

Diese Art von Worbla ist deutlich anders als alle anderen Arten. Es ist deutlich instabiler und beweglicher als Finest oder Black Art und hat auch keinen Klebstoff. Das bedeutet, dass es immer geklebt werden muss, um es zu befestigen.

Allerdings ist es hervorragend dafür geeignet um mit LED’s zu arbeiten und lässt sich sogar einfärben!

Ein kleines Tutorial zum Einfärben von transparentem Worbla findet ihr hier:

3.5 Worbla Meshed Art

Meshed Art ist dem Finest Art ziemlich ähnlich. Allerdings kann man dank dem eingebauten Netz auch Teile mit Ösen versehen oder gar Stoffe verstärken, ohne dass dabei etwas ausreißt. Es ist aber auch recht flexibel im Vergleich zum Finest Art, was den Einsatz bei Stoffen bzw. Corsagen deutlich vereinfacht.

Der Klebstoff ist deutlich stärker als der des Finest Arts und kann auch nur schwer wieder entfernt werden. Es hält – wie alle Worbla Produkte – auch hervorragend an anderen Kunststoffen.

Außerdem besteht es zum Teil aus recycelten Reishülsen, ist also nachhaltig produziert.

Bildquelle: worbla.com

3.6 Worbla Flamered Art

Wie der Name schon nahelegt, hat diese Art von Worbla etwas mit Feuer zu tun: Und zwar dem Brandschutz. Es wurde speziell für den professionellen Bereich auf der Bühne entwickelt um den Anforderungen an den Brandschutz zu erfüllen.  (Zertifiziert nach DIN 4102-1 als “B1 – schwer entflammbar”)

Aber die Eigenschaften sind trotzdem typisch für Worbla: Mit einem Heißluftföhn verformbar, die eine Seite rau, die andere dafür mit Klebstoff versehen. Es lässt sich wunderbar verformen und der Klebstoff ist auch sehr stark. Allerdings spiegelt sich das auch im Preis wieder, denn diese Art von Worbla ist die wohl teuerste.

Bildquelle: worbla.com

4. Wo kann man Worbla kaufen?

Wie ihr eurer Worbla richtig primen/grundieren und könnt, erfahrt ihr in folgendem Beitrag:

Evelyn

Ich bin deutsche Cosplayerin seit über 8 Jahren. Den Cosplay Blog habe ich seit 2019 selbst aufgebaut! 2012 habe ich meine Ausbildung als Bauzeichnerin im Fachbereich Ingenieurbau erfolgreich abgeschlossen. Ab 2020 habe ich meine Karriere im Bereich des Marketing Managements begonnen. Neben meiner Tätigkeit als Managerin bin ich außerdem als Grafik Designerin tätig.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Robert

    Frage: Du schreibst bei Deinen Bildern… rauhe Seite und Klebeseite… ist das so wirklich richtig`?
    ich meine… wenn Du Worbla zerschnippelst, vermengst… zusammendrückst um dann daraus was zu formen… welches ist dann die rauhe Seite und welches die Klebeseite? Worbla klebt doch in sich selbst?

    1. EvelynCosplay

      Wenn du Worbla so verwendest (also das, was man mit Resten macht) dann verformst du Worbla ja so, sodass die Klebeseite an allen Seiten vorhanden ist.
      Wenn du aber die Sandwich-Methode verwendest, dann sind sowieso schon beide Seiten an der Klebeseite aneinander.
      Konnte ich dir damit helfen?

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