Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, sich auf eine Sache zu konzentrieren und sind oftmals impulsiv. Das kann im Alltag eine Herausforderung darstellen, aber es gibt auch viele positive Aspekte dieser Eigenschaften, wie die Kreativität, Begeisterungsfähig und Spontanität.
Ein Hobby, das sich deshalb besonders gut für Menschen mit ADHS eignen könnte, ist Cosplay. In diesem Artikel gehen wir dieser Theorie einmal genauer auf den Grund.
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Was genau ist ADHS?
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch Symptome wie Aufmerksamkeitsprobleme, Impulsivität und häufig bei Jungen und Männern durch Hyperaktivität auszeichnet. Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und handeln oftmals impulsiv. Die Störung kann in der Kindheit beginnen und bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Bei Jungen und Mädchen gibt es die unterschiedlichsten Symptome und Hinweise auf die Erkrankung. Gerade das Stigma des hyperaktiven Jungen, lässt sich in der heutigen Zeit nicht mehr einfach so bestätigen. Die genaue Ursache von ADHS ist nicht vollständig verstanden, aber eine Kombination genetischer, neurobiologischer und Umweltfaktoren spielt eine Rolle. [Quelle]
Kreativität und Selbstausdruck
Für mich ist und bleibt Cosplay eines der umfangreichsten und kreativsten Hobbys, die es gibt. Oftmals ist ein hohes Maß an Kreativität gefragt. Und das überschneidet sich meiner Erfahrung nach auch mit ADHS. Menschen mit ADHS werden oft als äußerst spontan, neugierig, wissbegierig, begeisterungsfähig, lebendig und humorvoll wahrgenommen. Es scheint sogar, dass sie mitunter als kreativer empfunden werden als ihre konzentrierteren Mitmenschen.
Im Allgemeinen bezieht sich Kreativität auf die Fähigkeit, etwas bisher Unerwartetes und Originelles zu schaffen. Die entstehenden Ideen sollten nicht nur neu und überraschend sein, sondern auch einen praktischen Nutzen haben und relevant sein. Kreativität zeigt sich oft durch tiefgreifende Kenntnisse und eine starke Motivation in dem Bereich, in dem sie zum Ausdruck kommt – sei es in der Malerei, Musik, Mathematik oder eben: Cosplay. [Quelle]
Die Vielfalt der Charaktere
Welcher Cosplayer kennt die Problematik nicht auch: Was soll man nur als nächstes Cosplayen? Die meisten mir bekannten Cosplayer haben eine Liste, in der sie aufführen, welchen Charakter sie gerne noch machen möchten. Und das ist für Menschen mit ADHS unter Umständen einfacher: Sie können spontan von einer Sacher zur nächsten Springen und dort instant einsteigen. Dadurch lässt sich Cosplay deutlich einfacher ausleben, als sich immer beschränken zu müssen.
Einziger Nachteil: Unter Umständen hat man dann einige unfertige, aber angefangene Projekte, die unnötig Platz weg nehmen. Achte deshalb darauf, dass du nicht zu viele Projekte gleichzeitig in Angriff nimmst.
Flexibilität und Spontanität
Abgesehen von der Auswahl der Charaktere, ist auch die Flexibilität die man beim Cosplay hat. Fange ich direkt mit dem Wigstyling an oder mache einfach mal einen Make Up Test? Vielleicht habe ich auch gerade Lust mit dem Nähen anzufangen – all das kommt Menschen mit ADHS sehr zu gute, da keine festen Regeln und Zeitpläne strikt eingehalten werden müssen.
Herausforderung beim Crafting und das Selbstwertgefühl
Cosplay erfordert oftmals – jedoch nicht immer – handwerkliche Fähigkeiten wie Nähen, Basteln, Malen und mehr. Diese handwerklichen Tätigkeiten können für Menschen mit ADHS eine großartige Möglichkeit sein, sich zu konzentrieren und ihre Energie gebündelt auf eine Sache zu setzen. Gerade die Kombination mit der Möglichkeit spontan an einem anderen Teil in einem anderen Tätigkeitsfeld für ein Cosplay arbeiten zu können, ist super für Menschen mit ADHS. Denn dadurch können sie die Frustratrionstoleranz ganz einfach trainieren.
Wenn gerade keine Energie für das Nähen da ist – ist vielleicht Energie für das basteln mit Perlen ganz hoch im Kurs? Und dennoch wird an dem ein und dem selben Projekt weiter gearbeitet, was grundsätzlich immer ein Schritt weiter zum Ende eines Projekts hin führt.
Das steigert für Menschen mit ADHS das Selbstwertgefühl und die Selbstakzeptanz, da das Gefühl etwas geschafft zu haben dennoch vorhanden ist, auch wenn man nicht genau das geschafft haben sollte, was für den Tag geplant war.
Stressabbau und Ablenkung
Cosplay ist ’ne coole Möglichkeit, Stress loszuwerden und sich von Alltagsproblemen abzulenken. In die Rolle eines Charakters zu schlüpfen, ist ’ne willkommene Auszeit von stressigen Gedanken. Es gibt nicht nur Menschen mit ADHS, sondern generell jedem, der Bock auf ein spannendes Hobby hat, die Chance, Energie abzubauen und die emotionale Balance zu verbessern.
Aber auch hier ist eines besonders wichtig: die eigene Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse!
Schließlich kann Cosplay Menschen mit ADHS dabei helfen, sich selbst besser zu akzeptieren und ihre Störung in einem positiveren Licht zu sehen. Es ist zwar in bestimmten Bereichen manchmal hinderlich im Alltag – vor allem je ausgeprägter es ist – aber es kann auch für Einige eine Art Superkraft sein. Wichtig für Menschen mit ADHS ist jedoch immer, dass sie auf sich selbst und ihre Bedürfnisse hören und lernen sich selbst so zu akzeptieren wie sie sind.
Cosplay kann dabei durchaus ein gutes und hilfreiches Hobby sein!
Jedoch möchte ich hier erneut einmal betonen: ADHS ist nicht universal. Es ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt und äußert sich auch dementsprechend anders.
Hier gibt es weiterführende Informationen zu ADHS für Betroffene, Angehörige und Interessierte:
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