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Reisebericht zur TOKYO COMIC CON und OKiCon

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastbeitrag von Maike Huster.
Ich selbst folge ihr schon seit einer Weile und bin jedes Mal total begeistert von ihren Arbeiten und der hohen Qualität ihrer Cosplays. Als sie 2022 sogar zur Tokyo Comic Con und OKICON nach Japan eingeladen worden ist, habe ich sie kurzerhand gebeten, über ihre Erfahrungen und Eindrücke zu schreiben.

Folge Maike hier:

Übersicht Themen

Tokio Comic Con

21.11 bis 29.11 Tokyo​ und Tokyo Comic Con

Es geht los nach Japan. Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass ich jemals die Chance kriegen würde dieses Land und die Tokyo Comic Con zu entdecken. Dabei hatte ich mir gesagt, ich werde es erst glauben können, wenn ich wirklich da bin.

Dann ging es los. Ich und meine beste Freundin auf dem Weg zum Flughafen. Leider nicht mit den besten Bedingungen: Ich hatte mir eine Erkältung eingefangen und meine beste Freundin hatte einen Tag zuvor eine Mandelentzündung bekommen.

Deswegen schnell zum Arzt am Flughafen, Medikamente holen und auf geht es. In ca. 13 Stunden ging es über Indien, China und Südkorea nach Tokyo, die größte Stadt der Welt. Nach den Coronakontrollen am Flughafen hieß es erst einmal warten wegen Passkontrolle und Koffer. Schon da habe ich gemerkt, dass ich mit meinen blonden Haaren und dem europäischen Aussehen auffalle. Danach ging es mit dem Taxi ca. 1 Stunde lang in die Region Chiba.

Tokyo bei Nacht
Tokyo bei Nacht

Dort trafen wir auf unsere anderen Reisegefährten, einen guten Freund von mir und Organisator Blake und den Zeichner der Harley Quinn Comics Chad. Wir hatten ein schönes kleines und typisch japanisches Haus gemietet an einer kleinen Bucht. Schon an diesem Tag haben wir uns etwas die Gegend angeguckt. Schulkinder haben uns beim herum gehen freudig begrüßt und auch sonst sind wir etwas aufgefallen.

In den ersten Tagen haben wir schon einige Gebräuche der Japaner aufgeschnappt. Es ist üblich, dass es keine Handtücher oder Föhne auf den Toiletten gibt, sondern jeder einzelne ein kleines Handtuch mit hat, womit derjenige sogar bei Regenwetter seine Taschen trocknet. Zudem sind die Toiletten an sich auch sehr lustig. Man kann den Sitz vorwärmen, seinen Po trocknen lassen oder Geräusche einspielen lassen. Dabei war in der ganzen Stadt alles so sauber, kein einziges Kaugummi auf den Straßen und alle sehr schick angezogen. Dabei sind keine Mülleimer irgendwo zu finden.

Der 2. Tag in Tokyo

Am zweiten Tag haben wir uns auf die Reise zu Mount Fuji gemacht. Dabei sind wir mit dem Shinkansen gefahren, einer der schnellsten Züge der Welt. Alleine die Fahrt war dabei schon ein Erlebnis! Mount Fuji haben wir leider jedoch nicht gesehen, da wir unglücklicherweise einen der wettertechnischen schlechtesten Tage ausgesucht hatten.

Trotzdem hatten wir uns nicht unterkriegen lassen und haben wieder zurück in Tokyo in Akihabara ein Maid Café besucht und uns von dem Merch Viertel in den Bann ziehe lassen.

Maikes Stand auf der Tokio Comic Con
Maikes Stand auf der Tokio Comic Con

Dabei war natürlich auch gutes Essen immer ein ständiger Begleiter, kleine Onigiris waren gut für den Hunger zwischendurch, jede Menge kleinere Ramen-Restaurants und vieles mehr. Das beste Essen gab es in einem kleineren Restaurant, welches aber sehr bekannt ist. Dort haben schon einmal Leonardo Di Cabrio, die Foo Fighters oder Julianne Moore gegessen. Wir hatten dort ein 10 Gänge Menü, da Blake den Besitzer gut kannte. Es gab hauptsächlich Fisch oder Hähnchen. Um meine beste Freundin zu zitieren:

„Das war das beste Essen was ich jemals gegessen hatte!“

Und damit hatte sie ganz klar recht, jedes Essen in Japan war es wert auch ein bisschen zuzunehmen. In diesem Restaurant hängen wir nun sogar mit den ganzen Stars mit einen Polaroid an der Wand.

In der ersten Woche in Tokyo stand unter anderem die Tokyo Comic Con an, auf der Chad und ich einen Stand hatten. Deswegen hieß es einen Tag aufbauen und drei Tage Con. Jeweils in komfortablen Cosplays habe ich größtenteils Prints verkauft. Dazu noch Sticker, Nebelmaschinen oder Kalender, die großen Anklang fanden. Leider war die Kommunikation oft hinderlich, da die meisten Japaner kein gutes Englisch können.

Aus diesem Grund haben oftmals Leute in Geschäften ein Übersetzungsgerät, was es manchmal etwas einfacher macht.

Am letzten Tag der Convention ging es mit den Leuten von der Tokyo Comic Con erst einmal essen und danach in eine Karaokebar. In einem abgetrennten Raum wählt man Lieder, die man dann selbst performt. Dazu gesellige Gespräche und ein paar Drinks, was dazu führte das wir erst um ca. 4 Uhr wieder bei uns zu Hause waren.

Wegen der 8 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland war dies noch verkraftbar, jedoch auch mit etwas Jetlag kombiniert etwas komisch.

29.11 bis 5.12 Okinawa​

Nach der ersten Woche in Tokyo und der Tokyo Comic Con ging es zu einer der südlichsten Inseln von Japan: Okinawa. Viele der Japaner beschreiben Okinawa als das Hawaii von Japan. Hier ist die Mentalität anders als in Japan selber, da sich Okinawa nicht wirklich selber zu Japan zählt.

Dort angekommen ging es mit dem Taxi zu unserer ersten Unterkunft, welche ca. 20 Meter vom Strand entfernt war. Mit wunderschönem Wetter und ca. 27 Grad erkundeten wir ein wenig die Gegend. Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Organisator der dortigen Comic Con und dort Ortsansässigen zu entlegenen Stränden, Tempeln und alten Burgen. Leider war das Wetter eher regnerisch, jedoch konnte man das kristallblaue Wasser erahnen. Da es auf Okinawa eine amerikanische Militärbasis gibt, sind dort auch viele amerikanische Soldaten. Im American Village, einem Einkauf Center gemischt mit Bars und etlichen verschiedenen Läden, verbrachten wir so einige Abende.

Zudem waren wir dort in einem Katzen Café. Tier Cafés sind typisch für Japan. Dabei gibt es an der Auswahl an Tieren keine Grenzen. Es gibt Cafés mit Hunden, Katzen, Wüstenhunden, Igeln, Ottern oder sogar Schlangen. Ich und meine Freunde entschieden uns jedoch nur für die Katzen und die Hunde.

An unserem letzten freien Tag besuchten wir die Stadt Naha, die größte Stadt auf Okinawa. Dort gab es früher eine wunderschöne Burg: die Shuri-Burg. Diese brannte jedoch leider 2019 bei einem Feuer fast vollkommen nieder. Jedoch entdeckten wir auf dem Rundgang weitere kleinere Schätze, wie einen Laden der die traditionelle Drucktechnik von Stoffen ausstellte oder sogar den alten Tron aus dem Ryukyu Königreich.

Nach dem Sightseeing zogen wir von unserem Haus in die Militärbasis um, da dort die MCCS Okinawa statt fand. Dort war alles sehr amerikanisch angehaucht, mit typischem Essen und Einrichtung. Es war deswegen manchmal sehr verwirrend, da alles dort etwas gemischt war und man fast dachte, in Amerika zu sein und nicht mehr in Japan.

Am ersten Tag der MCCS gab es, nur für exklusive Besucher, ein kleines Interview und Meet & Greet mit den anderen Gästen. Am zweiten Tag war die große Convention. Dort hatte ich wiedermals meinen eigenen Stand und durfte zudem den Cosplay Contest als Judge unterstützen.

Auch dort gab es nach der Convention ein zusammenkommen aller geladenen Gäste. Dabei werde ich niemals die Offenheit und Fröhlichkeit der Menschen aus Okinawa vergessen.

6.12 bis 8.12 in Tokyo

Nach unserer Zeit in Okinawa hatten meine Freundin und ich noch zwei Tage alleine in Tokyo gebucht. In dieser Zeit wollten wir noch so viel sehen wie es nur ging. Nach einem guten Frühstück mit Fluffy Pancakes ging es für uns nach Shibuya, die riesige Kreuzung, nach Harajuku, das Fashion-Viertel und zu vielen anderen Plätzen. Den Kaiser Palast haben wir leider nur von außerhalb gesehen, jedoch konnten wir uns durch die gewonnene Zeit Kunstskulpturen anschauen, Blicke über Tokyo auf dem Tokyo Tower genießen und sogar eine riesige Gundam Statue, die sich an bestimmten Zeiten sogar bewegt und eine kleine Lichtshow darbietet. An einem sonnigen Tag konnten wir sogar Mount Fuji sehen. An diesen Tagen sind wir leicht auf über 20.000 Schritte gekommen aber es hat sich definitiv gelohnt. Da man auch überall immer eine Kleinigkeit zu Essen fand hat man von der Anstrengung auch kaum was gemerkt.

Ein Highlight für mich war es abends, wo schon alles dunkel war, auf einer der Hochhäuser an der Shibuya Kreuzung zu gehen. Die Aussichtsplattform wird Shibuya Sky genannt und diesem Namen wird sie auch gerecht. Man kann über ganz Tokyo sehen, mit all seinen Lichtern und kann dem Treiben der Kreuzung zugucken. Es wirkte fast unwirklich, als dort auch eine Lichtshow mit Musik abgespielt wurde und man einfach über die größte Stadt der Welt blicken konnte. Danach gab es auch eine Art Ausstellung mit schwebenden reflektierenden Ballons und passender Lichtshow und Musik in einem abgetrennten Raum. Dort haben wir an einer kleinen Bar ein Eis gegessen und auf Tokyo geblickt. Als dann noch ein Weihnachtslied anfing zu spielen, habe ich erst einmal für mich realisiert wie unwirklich es überhaupt ist, dass ich die Möglichkeit bekommen habe Japan zu besuchen.

Diesen Moment und auch den gesamten Urlaub werde ich niemals vergessen. Japan ist wirklich ein wunderschönes Land mit vielen verschiedenen Facetten. Die Kultur wie auch die Menschen dort sind anders zu dem was wir in Europa kennen, aber ich habe mich dort so wohl und herzlich willkommen gefühlt, dass ich hoffe, dass ich eines Tages wieder Japan besuchen kann.

Zusammenfassend lässt sich auch hier wieder einmal sagen, dass Conventions – gerade als Cosplayer – jedes Mal aufs neue eine spannende Erfahrung bieten!
Wenn Du dich noch für weitere Conventionberichte interessierst, findest du hier alle weiteren Erfahrungsberichte:

Evelyn

Ich bin deutsche Cosplayerin seit über 8 Jahren. Den Cosplay Blog habe ich seit 2019 selbst aufgebaut! 2012 habe ich meine Ausbildung als Bauzeichnerin im Fachbereich Ingenieurbau erfolgreich abgeschlossen. Ab 2020 habe ich meine Karriere im Bereich des Marketing Managements begonnen. Neben meiner Tätigkeit als Managerin bin ich außerdem als Grafik Designerin tätig.

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