Die Fantasy Basel oder auch Swiss Comic Con, feierte 2024 ihr 10 jähriges bestehen. Die Messe fand vom 09.05-11.05.2024 statt. Die Fantasy Basel findet immer von Donnerstag bis Samstag statt – etwas ungewöhnlich. Aber Christi-Himmelfahrt oder wie man in der Schweiz sagt „Auffahrt“ sei Dank ist der Termin gar nicht so schlecht. Denn der in Deutschland bundesweite Feiertag fällt immer auf ein Donnerstag und genau das nutzt auch die Fantasy Basel. Da wir das erste Mal auf der Fantasy Basel waren haben wir uns genau umgeschaut und alles unter die Lupe genommen. Im Blogbeitrag kannst du also Alles von Anreise, Preise, Übernachtungstipps, sowie Essen und Cosplay finden.
Viel Spaß beim lesen.
Übersicht Themen
1. Besucherzahlen, Anfahrt, Hotels und Parken
Dieses Jahr haben mein Mann und Ich es endlich auf die Fantasy Basel geschafft. Schon in den Vorjahren hatten wir viel Positives von der Messe gehört. Mit 88.000 Besuchern waren dieses Jahr nochmal 16.000 Besucher mehr als im Vorjahr gekommen. Damit ist die Messe deutlich besser besucht als einige Deutsche Conventions und bewegt sich von der Größe eher in Richtung Dokomi als in Richtung Connichi. Daraus Folgen diverse Vor- und Nachteile, aber dazu kommen wir gleich.
Das Messegelände befindet sich Mitten in Basel und ist dementsprechend gut zu erreichen. Vom Hauptbahnhof in Basel kann man mit der Tram fahren. Vom Bahnhof Bad (Anschluss an deutsche Züge) ist man auch innerhalb von 10 Minuten zu Fuß am Messegelände oder nimmt auch hier die Tram.
Jedoch ist parken bei diesen Besuchermassen nicht ganz so einfach. Das Messeparkhaus ist meist schnell belegt und die umliegenden Parkhäuser wie das am Bahnhof Bad auch an ihrer Belastungsgrenze. Wer spät anreist findet hier keinen Parkplatz und muss auf weitere Parkhäuser ausweichen. Das ganze hat aber noch eine weitere Problematik … der Preis. Wer denkt 14€ beim Parken bei der Comic Con Stuttgart ist viel, der wird hier als Schwabe nicht glücklich. Man muss mit mindestens 20 Franken für das Tagesparken planen. Meist geht es sogar schon in Richtung 30 Franken. Die Trams fahren aber regelmäßig und pünktlich, weshalb ich dies immer bevorzugen würde, wenn es möglich ist.
Da man die Fantasy Basel aufgrund der Größe kaum an einem Tag erkunden kann, ist ein Hotel von Nöten. Auch hier schlagen sich die schweizer Preise nieder. Selbst beim frühen Buchen (11 Monate im Vorraus) gibt es in Basel kein Doppelzimmer unter 120 Franken. Je nach Lage oder falls kurzfristig gebucht wird gerne das doppelte. Also ist Ausweichen nach Deutschland nicht verkehrt. Und hier kommt dann auch direkt ein Tipp: Mein Mann und ich waren in Lörrach direkt an der Grenze (5 Minuten zu Fuß). Hier hat uns eine Nacht ca. 90€ im Doppelzimmer gekostet und das ist nicht der einzige Vorteil. Ihre lauft über die Grenze und steht direkt an der Endhaltestelle der Tram Nummer 6, die euch ohne Umwege zum Messegelände bringt. Wir hatten eigentlich erwartet dort mehr Leute zu treffen, aber die Tram war fast komplett leer. Außerdem könnt ihr so Abends nach der Messe zu deutschen Preisen Essen gehen und müsst kein halbes Vermögen in der Schweiz ausgeben!
2. Einlass, Messe, Erlebnisse und mehr...
Die Fantasy Basel hat schon 10 Jahre Erfahrung und weiß daher auch wie sie mit Besuchermassen umgehen muss. Dementsprechend gab es beim Einlass zwar ein paar Schlangen, aber nach maximal 20 Minuten war man schon drin. Der Eingangsbereich war sehr großzügig, weshalb sich nach den ersten Rolltreppen die Massen ganz gut verteilt haben. Ich hatte erwartet, dass Samstag der vollste Tag wird, hatte aber das Gefühl, dass Donnerstags tatsächlich noch etwas mehr los war.
Die Messe war unterteilt in mehrere Bereiche und auch hier konnte man die Erfahrung der Messe sehen. Es gab eine Haupthalle in der unten die Main Stage und der Eingangsbereich war. Oben waren die Händler (Merch und Co.) sowie diverse Firmen (z.B. Mini oder Nintendo). Im eher dunkleren Bereich der Haupthalle (oben) war der Sci-Fi Bereich, der dort wirklich super reingepasst hat und mit diversen coolen Aufbauten geglänzt hat. Die Star-Wars Fans kamen hier ganz auf ihre Kosten.
Von der Haupthalle gab es dann Übergänge in die zweite Halle, welche vom Aufbau an einen Donut erinnert.
In der Mitte des Donuts war ein Außenbereich mit Sitzgelegenheiten und Food-Ständen. In der Halle selbst gab es ganze 3 Stockwerke. Im unteren Stockwerk war der Action Bereich sowie der Mittelaltermark und Tättowierer. Im mittleren Stockwerk waren die Künstler untergebracht und im oberen Stockwerk waren neben den Cosplayern noch der Tabletop- und Rollenspielbereich.
Nachdem man einmal das Konzept verstanden hat ist es tatsächlich deutlich einfacher sich zurecht zu finden als auf anderen Messen. Insgesamt war der Platz und das was geboten war auch echt super. Es gab Brettspiele und Pen&Paper zum ausprobieren. Außerdem auch Aktivitäten wie Dart, Softair und mehrere Gamingbereiche. Es gab diverse Stages auf denen immer Programm war, egal ob Sci-Fi-Stage, Fandom-Stage, Main-Stage oder noch weitere Stages deren Namen mir nicht einfällt.
Insgesamt waren mein Mann und ich vom Programm sehr angetan. Es gab einige Workshops für Cosplayer wie z.B. Airbrush für Anfänger oder ein sehr informativen Panel von Yaya Han für profesionelles cosplayen. Außerdem gab es Q&As mit verschiedenen Stargästen und Influencern, Lesungen und Buchvorstellungen. Leider hat uns das Programm jedoch gar nicht so oft zu den Bühnen getrieben wie wir dachten. Mein Mann hätte gerne etwas musikalisches gehabt, so wie es bei der Dokomi oder Connichi sehr üblich ist. Jedoch haben wir dazu keinen passenden Programmpunkt gefunden. Daher haben wir dann doch lieber Zeit im Cosplay-Bereich oder den Künstlern verbracht.
Die Künstler waren dabei auch echt wieder ein Highlight. Natürlich sind wir von der Masse der Künstler noch nicht ganz bei der Dokomi angekommen, aber mit weit über 250 Künstlern, könnt ihr in den außreichend breiten Gängen diverse Künstler bestaunen. Außerdem gibt es hier viele Künstler, welche vielleicht nicht bis nach Düsseldorf oder Leipzig kommen. Daher gab es hier viele Künstler die wir noch nie gesehen haben, was für uns auch eine nette Abwechslung war. Insbesondere im Vergleich zu anderen Comic Cons gibt es hier wirklich eine tolle Auswahl und viel zu bestaunen.
Ich persönlich empfinde die Tagesticketpreise mit 44 Franken bzw. 3-Tagesticket 110 Franken als OK. Man bekommt für den Preis auch einiges Geboten und hat eine Menge Auswahl an Programm. Leider hauen dann aber die Preise vor Ort für Essen und Trinken schon eher ein Loch in den Geldbeutel. 5 Franken für ein 0,5 Getränk. Eine Tüte Pommes 8 Franken. Schnitzelwecken 12 Franken, Ramen knapp 20 Franken. Um so ärgerlicher ist die Regelung, dass kein Essen und maximal ein 0,75 Getränk mitgebracht werden darf. Das kenne ich zwar schon von der Animagic, aber bei einem Messegelände wie z.B. Stuttgart oder Düsseldorf ist das eher ungewöhnlich. Für einen günstigeren Messeaufenthalt also fleißig Wasser auf den Toiletten nachfüllen, welche ich zumindest meistens sauber vorgefunden habe.
3. Cosplayer, Cosplay Contests und Cosplay-Bereich
Kommen wir zu dem wichtigsten hier im Cosplay Blog: dem Cosplay-Bereich sowie den Cosplayern… und lasst mich direkt vorweg nehmen> ich war absolut begeistert <.
Fangen wir einmal damit an was für krasse und teils weltbekannte Cosplayer vor Ort waren. Neben deutschen Größen wie Maul Cosplay und Lightning Cosplay waren diverse internationale Cosplayer da. Zum Beispiel Cinderys Art, Trine.kn, Yaya Han, Majed Cosplay und und und. Hier kann man seinen Idolen und Motivatoren begegnen, Fragen stellen und einfach Spaß haben. Es ist wirklich toll zu sehen, dass die Fantasy Basel verstanden hat Cosplay wirklich groß zu schreiben!
Dazu kommt noch ein weitere Pluspunkt im Cosplaybereich. Nicht nur gab es insgesamt auf der Messe genug Sitzmöglichkeiten, sondern auch im Cosplaybereich gab es Stehtische mit Barhockern, weshalb auch ein Sitzen mit unhandlicheren Kostümen möglich war. Die Gänge bei den Cosplayern waren großzügig gestaltet, weshalb es eigentlich nie zu Gedrängel kam und man auch insgesamt mit seinem Cosplay gut durch die Messe gekommen ist.
Und hier kommt direkt das nächste Schöne: Es gab Umkleiden für Männlich, Weiblich und Gemischt. Diese Umkleide (Mit Spiegel und Tischchen) gab es im Cosplaybereich nahe den Toiletten und eine weitere an einem der Eingänge: sinnvoll.
Jeden Tag gab es einen Cosplay Contest darunter einen für Schweizer Cosplay, einen Internationalen und einen für Newcomer. Dadurch gab es deutliche Abwechslung im Programm. Auch sehr cool war der Cosplay Catwalk (ohne irgendwelche Wertungen oder Preise). Dieser war nach dem Hauptcontest und funktionierte hier so, dass man sich einfach in die Schlange anstellte und dann über die Bühne lief und vielleicht noch in der Mitte eine Pose machte. Was ich hier besonders herausragend fand, war wie viele Cosplay mitgemacht haben. Gerade am Donnerstag sind bestimmt über 100 Cosplayer auf der Bühne gewesen. Sowas gibt einem das Gefühl von Zusammenhalt und Community. Außerdem ist es gerade für Anfänger eine Möglichkeit ganz ohne Druck mal auf einer so enorm großen Bühne zu stehen.
Was mir bei den Contests jedoch nicht so gut gefallen hat war die Moderation. Am einen Tag Englisch am anderen Deutsch, mal mehr Infos und mal weniger. An einen Tag wurde die Jury 20 Minuten lang vorgestellt und am anderen in 5 Minuten erledigt. Ich hatte das Gefühl, dass die Contests, an welchen teilweise mehr als 20 Teilnehmer dabei waren keinen so guten Flow hatten wie auf anderen Conventions. Nichts desto trotz waren die Teilnehmer alle super und es hat Spaß gemacht zuzuschauen.
Auch hier ein kleiner Tipp: Seit bei den Contests frühzeitig da (insbesondere am Donnerstag, da war der Andrang besonders groß) wenn ihr einen Sitzplatz wollt. Außerdem ist es gar nicht so schlecht links oder rechts an der Seite auf dem Boden zu sitzen. Es gibt ohnehin Monitore auf denen ihr das wichtigste seht.
4. Fazit und Ausblick
Insgesamt hat die Fantasy Basel voll überzeugt. Dem positiven Feedback zur Swiss Comic Con, welches wir von Freunden und Bekannten gehört haben, können wir uns nur anschließen.
Der Cosplay-Bereich ist super groß und bietet einige internationale Highlights, was man sich eigentlich von anderen Conventions wünschen würde. Die Gänge waren auf dem gesamten Messegelände Breit genug, damit die Besucher Platz hatten und auch Sitzgelegenheiten gab es überall auf der Messe.
Die Künstler von Nah und Fern waren für mich wieder eines der Highlights, aber auch Dart mal auszuprobieren oder ein cooles Brettspiel zu testen waren ein tolles Gefühl.
Leider ist die Schweiz insgesamt eher teuer und dadurch ist ein Besuch nichts für den kleinen Geldbeutel. Die Messe könnte da etwas dagegensteuern wenn es z.B. erlaubt wäre eigene Getränke oder Snacks mitzubringen. Wenn jetzt vielleicht noch das ein odere andere Programmhighlight dazu kommt, wie z.B. ein Musicact, dann steht dem weiteren Erfolg der Fantasy Basel nichts mehr im Weg.
Vielleicht sieht man sich im nächsten Jahr wieder 🙂
