Jeder Cosplayer war schon mal dem Punkt:
Die Motivation und die Lust an einem Kostüm zu arbeiten ist gleich Null. Sei es nun bei einem neuen Projekt, bei dem deine Fähigkeiten neu herausgefordert werden, oder ob es sich um ein Projekt handelt, bei dem du dein bisher gesammeltes Können anwenden kannst.
In diesem Blogeintrag möchte ich euch Tipps und Hilfestellung geben mit Punkten, die mich selbst auch immer wieder motivieren. So bekommt auch ihr vielleicht wieder Lust an euren Projekten weiter zu arbeiten.
Inhalt
1. Akzeptanz
So absurd es auch klingen mag: Akzeptanz der Lustlosigkeit gegenüber. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte aber: Es ist auch mal völlig in Ordnung wenn ihr keine Lust habt an etwas zu arbeiten.
Ihr müsst es auch nicht.
Klar, im Cosplay auf einer Convention zu sein ist wohl das Ziel aller Cosplayer, allerdings ist das auch kein vorgetztes Muss.
Und wenn ihr keine Lust auf Arbeiten am Kostüm habt, dann kann es auch sein, dass man das dem Kostüm ansieht. Unsaubere Arbeiten, nicht vernähte Stoffe, kein Priming für Worbla oder Foam – dann leidet nur euer Kostüm darunter und ihr habt trotzdem keinen Spaß. Unter Umständen müsst ihr dann auch Teile erneut anfertigen, was wieder viel Zeit und Materialen kostet.
Deshalb ist es auch völlig in Ordnung wenn ihr in „Zivil“ auf eine Convention geht. Gerade im Sommer kann es dann doch sehr angenehm sein, wenn man nicht komplett vor Hitze stirbt.
Nutzt die Zeit lieber sinnvoller – und in diesem Fall ist mit sinnvoller gemeint: Entspannter für euch. Unternehmt etwas mit Freunden, die ihr schon länger nicht mehr gesehen habt, macht einen Ausflug mit eurem Lieblingsmenschen oder genießt einfach Zeit, die nur euch gehört (Buch lesen, Yoga, all solche Dinge die ihr gerne tut).
2. Listen und Planung
Gerade für Leute die neben dem Cosplay noch vielen weiteren Tätigkeiten nachgehen, sind Listen extrem hilfreich – und das nicht nur für die Motivation.
Ich zum Beispiel streame ungefähr 2x die Woche, ich zeichne unglaublich gerne und fertige auch Grafiken auf Auftrag an und nebenher hat auch noch der Haushalt und meine Hauptarbeit zu laufen. Da kommt einiges im Laufe einer Woche zusammen und es kann gut sein, dass da mal die Motivation für Cosplayarbeiten fehlt.
Deshalb ist es wirklich hilfreich, wenn man sich die Zeit gut einteilt und sicherstellt, dass nicht zu viel Zeit mit Dingen verbraucht wird, die man zu einer bestimmten Zeit nicht so gerne macht. Wenn du aber zum Beispiel schon weißt, dass Freitags dein „Haushaltstag“ ist, dann kannst du dich schon vorher drauf einstellen und denkst auch nicht mehr so viel darüber nach und die Arbeiten erledigen sich gefühlt 3x so schnell.
Zumal es auch unglaublich beruhigend sein kann, wenn man Dinge von einer Liste streichen kann – zumindest geht es mir so. Ich habe auch angefangen mit ein paar Bullet Journal Seiten, da ich dabei dann doch noch meine Kreativität etwas ausleben kann, in dem ich die Listen optisch aufarbeite.
Wenn ihr kein eigenes Journal anfertigen wollt, könnt ihr euch hier meine erstellten Planungsdateien herunterladen:
Hierbei ist es aber meiner Meinung nach wichtig, dass man sich selbst keine absoluten Dead-Lines setzt. Das baut nur unnötigen Druck auf und ihr werdet euch im schlilmmsten Fall schuldig fühlen, wenn ihr diese nicht einhaltet!
3. Andere Cosplayer
Mir persönlich hilft es auch ungemein, wenn ich mir andere Cosplayer anschaue – besonders hilfreich ist es, wenn man sich Cosplays des Characters anschaut, an dem man selbst gerade arbeitet.
Im Ideallfall haben diese Cosplayer bereits Tutorials oder Work-In-Progress Dateien auf ihren Kanälen (Sei es nun Instagram oder Youtube) von denen ihr lernen könnt, dass die Arbeiten durchaus machbar sind und nicht jeder unfehlbar ist.
Auch wenn ihr nicht weiter wisst und euch fragt, wie andere die Sache angehen würden, kann das sehr hilfreich sein.
Vor allem auf Conventions finde ich es jedes mal wieder beeindruckend wie viel Arbeit in den Kostümen steckt und das motiviert mich auch jedes mal wieder ungemein.
Das funktioniert nur leider nicht für jeden – vielleicht bist du der Typ, der schnell eifersüchtig auf jene Cosplayer wird oder sich selbst dann einredet, dass er nicht gut genug wäre um selbst etwas so tolles zu bauen. Wenn ihr zu dieser Personengruppe gehört: Dann überspringt den Punkt lieber. Denn dann wird er euch nicht weiterhelfen – eher noch mehr frustrieren. Bleibt den passenden Hashtags auf Instagram und Pinterest fern.
4. Nachforschung
Dieser Punkt hängt viel mit dem 3. Punkt zusammen. Schaut euch auf Pinterest, Instagram oder Tumblr bei Cosplayern um, die auch euer Kostüm angefertigt haben. Wie lange haben sie dafür ungefähr gebraucht? Arbeiten sie vollzeit an Cosplays wie zum Beispiel Kamui Cosplay, so ist es nur logisch, dass sie deutlich mehr Zeit investieren kann, als ein Student der sich gerade in der Klausurenphase befindet.
Außerdem kann es euch helfen eure Fähigkeiten zu verbessern. Gäbe es eine Möglichkeit eine bestimmte Sache einfacher oder effizienter herzustellen? Gibt es ein Material, welches sich besser dafür eignen würde?
Der Gedanke dahinter ist:
Je mehr ihr euch mit dem „Endbild“ beschäftigt, desto eher erkennt ihr während des Schaffungsprozesses, ob dieser Versuch glückt oder ob ihr es nocheinmal probieren solltet. Auch gibt es einen kleinen Lerneffekt, wenn ihr anderen dabei zuseht, wie sie arbeiten – dafür ist Youtube einfach super geeignet, aber auch auf Twitch findet man manchmal Cosplayer, denen man über die Schulter schauen kann.
5. Langsam angehen lassen
Der Punkt ist, wie ich finde, relativ selbst erklärend. Es bringt sehr wenig, wenn ihr unmotiviert seid und sofort mit allem gleichzeitig an einem Cosplay anfangen wollt, weil es schnell fertig sein muss. Wie vorher schon erwähnt, leidet dann unter Umständen die Qualität eures Kostüms darunter und es werden Materialen und Zeit für einen neuen Versuch benötigt.
Zudem „der Sprung ins kalte Wasser“ auch einen Gegenteiligen Effekt haben kann – Ihr habt dann gar keine Lust mehr auf Cosplay.
Hilfreich finde ich deshalb meistens Make up Tests – hier könnt ihr Sachen einfach ausprobieren, es ist nicht sonderlich anstrengend und ihr könnt außerdem herausfinden, ob euch das Cosplay an euch selbst überhaupt gefällt.
6. Redet darüber!
Viele Cosplayer denken wohl, dass man immer motiviert und produktiv sein muss. Aber das stimmt nicht. Es wäre äußerst ungewöhnlich wenn ihr immer Lust auf alles hättet. Deshalb redet darüber!
Teilt es anderen mit! Ihr seid auch nur Menschen und jeder wird es verstehen, wenn ihr sagt „Ich habe gerade keine Motivation“. Diese Phasen hat jeder mal und das ist vollkommen okay. Vielleicht geht es jemanden in eurem Bekanntenkreis gerade ähnlich und ihr könnt darüber reden. Vielleicht gibt es auch jemanden der euch auch durch das Reden darüber die Frustration nehmen und die Motivation wieder geben kann.
Mit was könnt ihr euch immer wieder motivieren? Habt ihr Tipps die ihr gerne mit anderen Teilen wollt? Schreibt mir das gerne in die Kommentare!
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