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Titelbild 3D Druck Vorbereitung

How to … 3D Druck für Einsteiger – Die Druckvorbereitung

Da ich bereits über EVA Foam und Worbla geschrieben habe, wie man diese bearbeitet, grundiert und woher man diese auch bekommen kann – fehlte nur noch ein großer Punkt der Cosplay Materialien:
Der 3D Druck.

In diesem Beitrag soll es deshalb darum gehen, was du alles beachten musst, wenn du deine 3D Datei im 3D Drucker drucken möchtest.

Hier findest du den Beitrag über meinen Drucker:

Übersicht Themen

1. Das Dateiformat

Eine 3D Datei ist in der Regel auch eine STL Datei. Dabei handelt es sich um ein Dateiformat ähnlich wie eine PDF: Diese lässt sich universell weiter bearbeiten und in den unterschiedlichsten Programmen öffnen.

Deshalb werden – wenn du eine 3D Datei kaufst oder kostenfrei herunterlädst – hauptsächlich STL-Dateien angeboten.

Jedoch lässt sich eine STL Datei nicht einfach im 3D Drucker drucken!

2. Die Aufbearbeitung

STL 3D Modelling

Damit du die 3D Datei im 3D Drucker drucken kannst, musst du einige Einstellungen vornehmen. Das ganze ist auch vergleichbar mit den Druckeinstellungen eines Papierdruckers: Welche Farben sollen verwendet werden, welches Papier ist im Einzugsfach oder möchtest du einen Text oder ein Bild drucken?

2.1 Das Programm

Um die richtigen Einstellungen vornehmen zu können, brauchst du ein passendes Programm. Hierfür kannst du auf kostenfreie oder gebührenpflichtige Programme zurückgreifen. Die Variante, die es auch in guter Free-Ware Version gibt, ist von Ultimaker: Cura.

Beim Start des Programms fragt dich Cura, welchen Drucker du hast – hier kannst du aus einer Vielzahl an Druckern auswählen und in den meisten Fällen ist auch dein Modell dabei.
Cura braucht diese Infos, um direkt dein Druckbett in den richtigen Maßen einstellen zu können. Im Fall des Anycubic Mega S sind das 20x20x20cm.

3D Drucker Auswahl Cura
3D Drucker Auswahl Cura

2.2 Das Filament

Nicht nur der Drucker ist wichtig, sondern auch die Art des Filaments bzw. mit welchem Material du drucken möchtest. Die gängigsten Filaments sind bei CURA auch zur Auswahl freigegeben.
Diese Angaben sind deshalb so wichtig, weil nicht jedes Filament gleich ist: Das Material kann aus einer anderen Zusammensetzung bestehen und hat deshalb andere Eigenschaften und Schmelzpunkte. Falls du bei CURA oder einem ähnlichen Programm dein Filament nicht findest, kannst du die Einstellung auch manuell noch anpassen.

Tipp: Welche Einstellungen für dein Filament am geeignetsten sind, findest du entweder auf der Herstellerwebsite oder direkt auf der Verpackung deines Filaments. Bei meinem Filament sind das 60 Grad für das Druckbett und 200 Grad für den Druckkopf.

Cura Auswahl Filament
Cura Auswahl Filament

2.3 Die Einstellungen

Der nächste Schritt ist die Einstellung der Parameter, die dein Drucker braucht, um drucken zu können.
Im Grunde handelt es sich dabei um folgende:

  • die Layerhöhe: hier stellst du ein, wie dick eine Schicht des Filaments aufgetragen werden soll. Hierbei gilt, je dünner die Layerhöhe, desto feiner, aber auch länger der Druck.
  • die Geschwindigkeit: kleine und filigrane Drucke sollten immer langsamer gedruckt werden, da sonst Druckfehler entstehen können.
  • das Infill: Da der Druck nicht komplett gefüllt werden muss, musst du noch festlegen, wie die innere Struktur aussehen soll und wie dicht bzw. stabil das ganze hinterher sein soll. Hier gilt: robuste Teile sollten immer mehr als 50% Infill haben, dekorative Teile kommen mit 20% gut aus.
  • die Dicke der Hülle: hierbei hängt es auch ganz davon ab, was genau du druckst. Je stabiler der Druck sein soll, desto dicker muss auch die Hülle sein.

2.4 Die besten Einstellungen für den Anycubic S:

  • Layerhöhe = 0,1-0,2 mm
    (kleiner = genauer; größer = schneller)
  • Druckgeschwindigkeit: 40 mm/s
  • Infill robuste Teile > 50 %
  • Infill dekorative Teile < 20 %
  • Extruder Temperatur = abhängig vom Filament
  • Druckbett Temperatur = abhängig vom Filament
  • Retraction Geschwindigkeit = 40 mm/s
  • Retraction Distanz = 4 bis 4,5 mm
  • Dicke der Hülle = 1,2 mm
  • Druckgeschwindigkeit bei inneren Hüllen = 80 mm/s
  • Druckgeschwindigkeit der äußeren Hülle = 30 mm/s
  • Dicke der ersten Layer = 0,3 mm

3. Fazit

Du siehst also – ganz so einfach ist der 3D Druck nicht, da es sehr viele Faktoren gibt, die dein Druckergebnis beeinflussen.  Sobald man sich jedoch einmal damit beschäftigt hat und versteht wie der 3D Druck funktioniert und was dafür alles notwendig ist, ist das alles kein so großes Hexenwerk.

Als weiterer Tipp: Es ist durchaus sinnvoll Probedrucke anzufertigen, dadurch sparst du dir viel Zeit, Geld und Nerven. Denn nicht immer sind die voreingestellten Parameter des Druckers auch ideal für dein Projekt. Sobald du jedoch die passenden Einstellungen gefunden hast, kannst du damit deinen Drucken den passenden Feinschliff verpassen!

4. Printdateien Websiten

Natürlich kannst du deine 3D Druck Datei auch selbst modellieren. Jedoch gibt es aber mittlerweile auch diverse Websites, über die man schon fertige Designs herunterladen kann. Hier findest du auch geeignete Dateien für deine Probedrucke:

Evelyn

Ich bin deutsche Cosplayerin seit über 8 Jahren. Den Cosplay Blog habe ich seit 2019 selbst aufgebaut! 2012 habe ich meine Ausbildung als Bauzeichnerin im Fachbereich Ingenieurbau erfolgreich abgeschlossen. Ab 2020 habe ich meine Karriere im Bereich des Marketing Managements begonnen. Neben meiner Tätigkeit als Managerin bin ich außerdem als Grafik Designerin tätig.

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